Interview mit Horst Dille


Dieses Interview ist eine Uebernahme
von Radio Wattenscheid. Mit freundlicher
Genehmigung.



Horst Dille (geb. 1950) lebt in Bochum und
arbeitet im Hochofen. In seiner Freizeit ist
er ein leidenschaftlicher T”nzer und gilt als
die Zukunft des Turnier-Tanzes anderen
sogar als neuer Tanzgott.

RW:
Herr Dille, angeblich sind sie durch
einen Zufall zum Tanzen gekommen.

HD: Ja, das stimmt. Meine Schulklasse ist
damals geschlossen zur Tanzstunde gegangen.
Und da bin ich dann einfach mit.

RW: Und dann hat sie das Tanzfieber sofort
gepackt?

HD: Nein. Getanzt hab ich schon vorher.
Sozusagen seit meiner Geburt.

RW: Sie gelten seit ihrer Entdeckung des
Dilletanzes als neuer deutscher Tanzgott.

HD: Ja. Aber diese Ehre geb¸hrt mir eigentlich
nur zur H”lfte. Die andere H”lfte geh–rt dem
Dieter Straub.

RW: Dieter Straub, von der Tanzschule Straub?
Der immer mit dem Aschenbecher rumgegangen
ist, um die Kaugummis einzusammeln.



HD:
Genau der. Das war n”mlich so. Ich habs halt
gemacht, also getanzt und er hats gesehen und
ausgerufen: "Horst, das ist Dilletanz in Reinkultur!".
So einfach war das damals.

RW:
Was macht den Dilletanz aus?

HD: Dilletanz ist einfach eine offene geschlossene
Bewegung. Die Schritte sind nicht vorgegeben,
werden aber wenn in Wiederholung getanzt.

RW: H”?

HD: Ich nehme an, das ist auch der Grund warum
sich der Dieter Straub vom Dilletanz distanziert
hat. Dadurch dass es keine festen Regeln gibt,
braucht man den Dilletanz nicht zu erlernen und
infolge dessen also auch keine Tanzschule. Das
hat dem Dieter logischer Weise nicht so gefallen.

RW: Und Ihren Mitsch¸lern?

HD: Das war unterschiedlich. Manche mochten das
manche nicht. Wir haben nat¸rlich auch die anderen
T”nze getanzt. Aber ab und zu ein wenig Dilletanz
muss schon sein.

RW: Daf¸r haben Sie dann Zeit Ihres Lebens gek”mpft?

HD: Ja. Nachdem ich in der Tanzstunde mit dem
Dilletanz nicht so gut ankam, bin ich danach
sofort in unseren –rtlichen Tanzclub eingetreten.

RW: Und?

HD: Das war besser. Nur bei den Turnieren zu denen
wir gefahren sind, war Dilletanz eben nicht zugelassen.
Bei den anderen T”nzen, Foxtrott und so weiter, waren
wir gut, aber mit Dilletanz h”tten wir gewonnen.

RW: Aber wenn es keine vorgeschriebenen Schritte
gibt, wie h”tte das denn bewertet werden sollen?
Der Takt ist ja auch frei w”hlbar, w”re das nicht
ein grosses Durcheinander auf der Tanzfl”che
geworden?



HD:
Das stimmt schon. Das war auch immer der
grosse Streitpunkt mit den Turnierveranstaltern.
In der v–llig freien Form wird Dilletanz wohl
niemals beim Turnier getanzt werden.

RW: W”re ein Kompromiss mit einer standardisierten
Version denkbar?

HD: Sicherlich. Eine Art Turnier-Dilletanz mit festen
Schritt- und Taktregeln. Der freie Dilletanz wird
daneben nat¸rlich weiterhin bestehen bleiben.

RW: Danke f¸r das Gespr”ch.

Soweit die Uebernahme von Radio Wattenscheid.

Zusammen mit Horst Dille versucht Tiefwurf
Varianten des Dilletanzes zu sammeln. Die
Beste wird zum Turnier-Dilletanz bestimmt
und dem ICBD auf dem Weltkongreþ als neuer
Standardtanz vorgeschlagen.

Die Dilletanz-Petition
Teilnahme: Dilletanz einschicken